Lust auf Schlaf – 4 Schritte zum Traumbett

Die Qualität und der Gesamtpreis eines Boxspring-Bettes hängen von der Auswahl folgender Komponenten ab:

Schritt 1: der MATRATZE | Schritt 2: dem BOXSPRING | Schritt 3: dem TOPPER | Schritt 4: dem KOPFTEIL

Schritt 1

Die MATRATZE

Das Herzstück eines Boxspring-Bettes ist die Hauptmatratze.

Sie ist für 90% des Schlafkomforts verantwortlich. Die Anforderungen an eine gute Matratze lassen sich in folgenden Punkten zusammenfassen:

  • Die Federkonstruktion im Inneren der Matratze muss den individuellen Ansprüchen an Härte oder Weichheit genügen: Darüber entscheiden Material, Verarbeitung und Anordnung der Federn im Inneren der Matratze.
  • Die verwendeten Füllmaterialien müssen dem individuellen Körperklima in Bezug auf Feuchtigkeit und Temperatur gerecht werden. Die Matratze muss die im Schlaf abgegebene Feuchtigkeit an der Oberfläche aufnehmen und durch ein Entlüftungssystem wieder nach außen abgeben können. Eine Ausrüstung von Matratzen mit temperaturausgleichenden, natürlichen Materialien beschleunigt diesen Vorgang.
  • Der Oberflächenbezug ist nicht nur eine Verpackung, die den Inhalt zusammenhält. Beim Einsinken in die Matratze kann der Bezug bereits ein Gefühl von Behagen vermitteln und die Wahrnehmung von Weichheit oder Härte beeinflussen. Zudem kann bereits auf der Matratzenoberseite durch die Wahl des entsprechenden Gewebes das Körperklima bezüglich Wärme und Feuchtigkeit positiv reguliert werden.
Die Federn

Ein Federsystem kann immer nur so gut sein wie jede einzelne seiner Federn.

Folgende Kriterien entscheiden über die Güte der Federn:

  • Wie hochwertig ist die Qualität des verwendeten Stahls? Normaler Stahl (Standard), Edelstahl (gehobene Qualität) oder Vanadium-Stahl (beste Qualität)?
  • Wie hoch ist der Stahl vergütet, also: Wie lange wurde der Stahl nachbearbeitet, um seine Festigkeit zu verbessern? Eine hohe Vergütung bedeutet längere Lebensdauer.
  • Wie viele Gänge (Windungen) hat die Feder? Je mehr Gänge, desto flexibler ist die Feder und feiner die Dämpfung.
  • Wie viele Federn pro Quadratmeter werden eingesetzt? Je mehr Federn, desto punktgenauer ist die Dämpfung.
Bonell-Federkern

Das günstigste Federsystem ist der Bonell-Federkern aus einfachem Stahl.

Dabei handelt es sich um nebeneinander angeordnete, taillierte Federn. Damit sich die einzelnen Federn nicht bei Belastung ineinander verhaken, sind sie durch Draht oder Heftung miteinander verbunden. Der Bonell-Federkern weist zwar eine hohe Rückstützkraft auf, jedoch nur eine schwache Punktelastizität. In abgewandelter Form nennt man diese Bauart auch Endlosfederkern, Multispring oder Multicoil.

Taschenfederkern-Matratze

In hochwertigeren Federkern-Matratzen findet man im Regelfall einen Taschenfederkern.

Die Federn werden einzeln in Taschen eingenäht, damit sie sich nicht ineinander verhaken können. Taschenfederkern-Systeme sorgen für ein absolut punktgenaues Einsinken und punktgenaue Unterstützung des Körpers auf der Matratze.

Die Doppel-Taschenfederkern-Matratze

Bei einer Doppel-Taschenfederkern-Matratze sind zwei Lagen von Taschenfedern übereinander angeordnet.

Im Prinzip ist eine solche Matratze schon ein Boxspringsystem (Feder auf Feder) in einem einzigen Gehäuse. Hierbei übernimmt die untere Federlage der Matratze die Funktion des Boxsprings.

Micro-Springs

Eine neuere Entwicklung stellt der Micro-Spring-Kern dar.

Hierbei werden bis zu 20.000 kleine Federn mit einer Höhe von 1,5 bis 3 cm in mehreren Lagen übereinander verbaut, wodurch sich die Verteilung der Druck- und Stützkräfte erheblich verbessert.

Die Polstermaterialien

Erst das richtige Füllmaterial sorgt für guten Schlaf.

Die sogenannte Aufpolsterung in der Taschenfederkernmatratze hat zwei Funktionen. Sie deckt die Taschenfederkerne an beiden Enden ab und macht so das bequeme Liegen auf der Matratze überhaupt erst möglich. Zudem übernimmt die Aufpolsterung den Abtransport von Feuchtigkeit, die während des Schlafs abgegeben wird, sowie die Regulierung der Temperatur.

Die Füllmaterialien, die hierfür verwendet werden, unterscheiden sich im Preis erheblich. In preisgünstigeren Matratzen werden gewöhnlich keine natürlichen Materialien verwendet, bei Matratzen der mittleren Preiskategorie werden häufig synthetische Materialien und natürliche Materialien gemischt. Bei Matratzen der Luxuskategorie kommen ausschließlich Naturmaterialien zum Einsatz, wie z.B. Baumwolle, Kokos, Latex, Schurwolle, Merinowolle oder auch Mohair, Kaschmir, Kamelhaar, Rosshaar und Seide.

Die Kombination dieser Naturmaterialien in verschiedenen Schichtstärken innerhalb derselben Matratze ist eine Kunst für sich, bei der jeder Hersteller hochwertiger Matratzen seinem eigenen Konzept und seiner eigenen Erfahrung folgt.

Der Bezug

Der Bezug vollendet nicht nur die funktionale, sondern auch die haptische und optische Gestaltung der Matratze.

Bei sehr einfachen und preisgünstigen Matratzen werden häufig Bezugsstoffe aus Jersey oder Stretchmaterialien verwendet, die sich meistens abnehmen und waschen lassen. Das ist durchaus sinnvoll, weil die Materialien im Inneren solcher Matratzen und auch ihr Bezug in der Regel nicht atmungsaktiv sind.

Ohne ausreichende Luftzirkulation verdunstet die im Schlaf abgegebene Feuchtigkeit auf der Matratze selbst, was regelmäßiges Waschen des Bezugs unumgänglich macht.

Im Segment der teilmaschinell- und handgearbeiteten Matratzen hingegen werden hochwertige Drelle (besonders dichte und gleichzeitig flexible Gewebe) aus Baumwolle oder sogar Seide und Seiden-Satin als Bezugsmaterial für die Matratze verwendet.

Je hochwertiger der Drell ist, desto atmungsaktiver, anschmiegsamer und haltbarer wird die Matratze. Bauartbedingt sind diese Bezüge nicht abnehmbar.

Handwerk vs. maschinelle Verarbeitung

Ein weiterer preis- und qualitätsrelevanter Faktor ist die Art der Verarbeitung einer Matratze. Zwei Kategorien können unterschieden werden:

Teilmaschinell hergestellte Matratzen

Dabei werden maschinell hergestellte Taschenfederkern-Reihen manuell in einen Rahmen aus Hartschaum eingesetzt. Danach werden die Polsterschichten von Hand auf das Federsystem aufgelegt und die Matratze wird maschinell geschlossen (versteppt). Bei teilmaschinell hergestellten Matratzen muss immer eine Schicht Schaumstoff oder ähnliches Material in die Matratze eingelegt werden, da sonst die Nadel der Versteppungs-Maschine keinen Halt fände.

In Handarbeit hergestellte Matratzen (Luxusklasse)

Die Federkerne werden nicht in Reihen, sondern versetzt in Wabenform in einen Holzrahmen gelegt. So können mehr Federn pro Quadratmeter verbaut werden, was den Stützungskomfort wesentlich verbessert. Danach wird der Holzrahmen entfernt, die äußeren Federn werden einzeln mit den Seitenteilen handvernäht. Es existiert kein komfortmindernder Rahmen mehr. Anschließend wird auch hier das Füllmaterial von Hand über die Federn gelegt. Zuletzt wird die Matratzenoberseite mit der Matratzenunterseite von Hand mit langen Nadeln vernäht, wodurch die Matratze ihr charakteristisches Aussehen mit den so genannten Rosen erhält.

Von beiden Seiten betrachtet

Achten Sie bei der Auswahl der Matratze auch auf die Anzahl und die Verarbeitung der Tragegriffe.

Eine hochwertige Matratze ist kein Leichtgewicht; vor allem das Gewicht der Metallfedern macht sich deutlich bemerkbar. Die Tragegriffe sind keine Zierde, sondern sie werden benötigt, um die Matratze regelmäßig zu wenden. Dies sollte bis zu vier Mal im Jahr erfolgen, um eine optimale Verteilung und Belastung des Füllmaterials zu gewährleisten.

Zwei weitere Details sind Indizien für eine hochwertige Matratze: Zum einen ein sauber verarbeiteter Keder, das ist die wulstartige Randverstärkung der Abschlussnaht, die der Matratze zusätzliche Stabilität verleiht. Zum anderen seitlich eingearbeitete Entlüftungsöffnungen für einen besseren Abtransport der Feuchtigkeit.

Schritt 2

DER BOXSPRING

Der Boxspring dient der Unterstützung der Hauptmatratze.

Auch hier gibt es technische, qualitative, optische und somit preisliche Unterschiede.

Anforderungen an einen gut gemachten Boxspring sind :

  • Das Federsystem sollte kräftig und gleichzeitig flexibel genug sein, um die Hauptmatratze optimal zu unterstützen.
  • Der hochwertige Boxspring braucht einen stabilen, langlebigen Rahmen, um den hohen Belastungen über die Jahre hinweg durchgehend standhalten zu können.
  • Sauber verarbeitete Rahmenteile und Verbindungselemente zu den Federeinheiten verhindern Geräusche unter Belastung.
  • Ein von oben abgepolsterter Federkern im Boxspring schont die Matratzen-Unterseite.
  • Wie beim Bau aller Möbelstücke gibt es auch hier einen großen Spielraum bezüglich der Qualität der verwendeten Materialien und der Wertigkeit der Ausführung.
  • Der Rahmen kann aus Spanplatten oder MDF-Platten in verschiedenen Höhen gefertigt werden. Er wird danach bezogen, wobei die Auswahl der Materialien von Baumwolle bis hin zu Leder reicht. Anschließend wird er auf die gewünschten Füße in der passenden Höhe gestellt. Als Federsystem kommt für den Boxspring beispielsweise ein Stahl-Bonell-Federkern, ein Edelstahl-Taschenfederkern oder auch Edelstahl-Doppel-Taschenfederkern in Betracht. Die Abdeckung des Federsystems kann aus einem Baumwoll-Synthetik-Vlies, reiner Baumwolle oder auch einem Baumwoll-Rosshaar-Gemisch bestehen.

Schritt 3

DER TOPPER

Der Topper bildet den oberen Abschluss vieler Boxspring-Betten als einfach ausgeführte Über-Matratze.

Als zusätzliche, separate Abdeckungsschicht zwischen Matratze und Körper fördern Topper ein noch stärkeres Einsinken des Schulter- und Hüftbereiches beim Liegen. Ob ein Topper in einem Schlafsystem sinnvoll ist, hängt immer direkt mit der verwendeten Hauptmatratze zusammen. Bei preisgünstigeren Matratzen findet sich häufig nur eine geringe Schichtstärke an Füllmaterial, die durch die Verwendung eines Toppers deutlich erhöht wird.

Topper gibt es in einer Reihe von Varianten und Stärken. In den meisten Fällen handelt es sich um ca. 4 cm bis 10 cm dicke Schaum- oder Kaltschaum-Topper. Bei hochwertigeren Produkten werden Natur-Latex oder Baumwoll-Topper und im Luxusbereich Seiden- oder Rosshaar-Topper eingesetzt.

Für Topper sprechen folgende Gründe:
  • Ein gemütlich-kuscheliges Liegegefühl stellt sich sofort ein.
  • Die Hauptmatratze wird durch den Topper geschützt.
  • Entsprechend den individuellen Hygiene-Ansprüchen wird nach einer bestimmten Nutzungsdauer einfach nur der Topper ausgewechselt und nicht die komplette Matratze.
  • Eine günstige Matratze mit synthetischem Polstermaterial kann ergänzend mit einem hochwertigen Naturmaterial-Topper kombiniert werden, um in direkter Körpernähe die Vorteile von Naturmaterial zu bieten.

Ein Topper allein macht allerdings noch lange kein gutes Schlafsystem.

Da der Einsatz eines Toppers jede Matratze – gefühlt – sehr weich macht, werden mancherorts äußerst günstige Matratzen mit Schaumtoppern kombiniert, um den Kunden ein hochwertiges und komfortables Liegegefühl zu suggerieren.

Beim Kauf sollten Sie jedoch jede Matratze grundsätzlich erst einmal pur ausprobieren, um festzustellen, ob Sie auch ohne Topper eine gesunde Liegeposition erreichen.

Die Hauptmatratze muss ein Eintauchen der schwereren Körperteile gewährleisten, damit eine orthopädisch korrekte Unterstützung des gesamten Halte- und Bewegungsapparats gegeben ist.

Falls Sie sich danach aufgrund der praktischen und hygienischen Vorteile für einen Topper entscheiden, steht dem viel beschriebenen Gefühl des Schlafens wie auf Wolken nichts mehr im Wege.

Schritt 4

DAS KOPFTEIL

Das Kopfteil ist maßgeblich für Form und Aussehen des Bettes verantwortlich.

Unabhängig von der ausgesuchten Matratzen-Boxspring-Kombination lässt sich durch die Wahl des Kopfteils das Aussehen des Bettes komplett individualisieren. Das Kopfteil kann gerade, geschwungen, mit unterschiedlichen Materialien bezogen, glatt gepolstert oder kassettiert sein (in Quadraten, Rauten oder Rechtecken) . Außerdem kann das Kopfteil geheftet, geknöpft und mit oder ohne Keder in unterschiedlichen Höhen und Breiten angefertigt werden. Ihren Wünschen sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Kopfteilen spiegeln in der Regel keine Komfortunterschiede wieder: Sie sind vor allem durch die Materialwahl und den jeweiligen Produktionsaufwand bedingt.